Im August 2004 startete die US-Raumsonde „Messenger“ ins All in Richtung Merkur. Am Freitag, den 18.03.2011 schwenkte sie in den Orbit um den Zielplaneten ein. Alles klappte wie vorgesehen, trotz der starken Anziehungskraft der Sonne, der hohen Temperaturen und der intensiven Strahlung, die einen erheblichen Einfluss auf das Gelingen des Manövers hatten.
Messengers Weg war weit – 7,9 Milliarden Flugkilometer hatte sie auf ihrem Weg zum Merkur zurückgelegt und dafür 6,5 Jahre benötigt. Auf ihrer Reise hatte sich die Sonde zwar schon dreimal angenähert, jedoch dienten diese sogenannten „Swing-by-Manöver“ dem Abbremsen der Sonde. Sie verlor dabei einen Teil ihrer Bahnenergie. Die restliche Geschwindigkeit wurde nun bei ihrer endgültigen Ankunft durch das Zünden von Korrekturdüsen gedrosselt. So konnte Messenger in den elliptischen Orbit um den Merkur eintreten.
Merkur ist der sonnennächste und kleinste Planet (nach Pluto, der jedoch seit einigen Jahren nicht mehr in die Kategorie Planet zählt) in unserem Sonnensystem und erst wenig erforscht. Mitte der 70er Jahre ist schon einmal eine Sonde am Merkur vorbeigeflogen: Mariner 10. Diese hatte jedoch lediglich 45 Prozent der Planetenoberfläche kartieren können und den Planeten im Infrarot- und UV-Bereich untersucht.
Eine Raumsonde, die sich in so unmittelbarer Umgebung der Sonne befindet, muss bestens gegen die hohe Strahlungsintensität und Hitze gerüstet sein. An Bord von Messenger befinden sich sieben wissenschaftliche Instrumente, die gemeinsam ein Jahr lang den Merkur von seiner Umlaufbahn aus erforschen sollen. Dabei soll die Topographie des Merkurs erfasst , die geologische Zusammensetzung des kleinen Planeten untersucht, sowie das Magnetfeld analysiert und die Größe und der Zustand des Planetenkerns bestimmt werden. Eine weitere Aufgabe ist die Untersuchung der Polarkappen des Planeten und die Analyse der Exosphäre.
Am 23. März 2011 sollen die wissenschaftlichen Instrumente von Messenger in Gang gesetzt werden. Geht hier alles glatt, wird am 4. April das Arbeitsprogramm gestartet, das etwa ein Jahr lang laufen wird und regelmäßig Daten zur Erde funken soll.
Nachdem alle Forschungsziele erreicht worden sind, wird Messenger im April 2012 auf Merkur geplant zerschellen. Das gesamte Projekt mit Vorbereitung, Trägerrakete, Instrumenten, Missionsdurchführung und Datenanalyse wird insgesamt die stolze Summe von 427 Millionen Dollar gekostet haben.