Anfang Dezember 2010 hatte die US-amerikanische Weltraumbehörde Nasa zu einer Pressekonferenz geladen, in der sie über eine astrobiologische Entdeckung berichtete, die die Suche nach extraterrestrischem Leben maßgeblich beeinflussen wird.
Die Ankündigung für diese Pressekonferenz löste weltweit Wirbel auf, weil man annahm, dass die Nasa außerirdisches Leben gefunden haben könnte. Die Spekulanten bekamen jedoch einen kleinen Dämpfer, denn es ging nicht um echte außerirdische Lebensformen, sondern lediglich um irdische Mikroorganismen, die jedoch durch ihre Lebensweise höchst interessant sind und in ihrer Form eventuell auch auf Planten leben könnten, die Wissenschaftler bisher für absolut lebensfeindlich erachtet haben.
Die Astrobiologin Felisa Wolfe-Simon untersuchte in den vergangenen Jahren den „Mono Lake“ in Kalifornien. Dieser Salz-See enthält eine sehr hohe Konzentration von für höhere Lebewesen giftigem Arsen. Wolfe-Simon hat nun dort ein Bakterium entdeckt, dem das Arsen nicht nur nichts ausmacht, sondern das seinen gesamten Stoffwechsel auf das Arsen ausgerichtet hat und für sich nutzt – so wie die höheren Lebewesen und auch wir Menschen zum Beispiel den Kohlenstoff nutzen.
Diese Entdeckung ist in der Tat höchst interessant und wird die Suche nach Leben außerhalb der Erde dahingehend beeinflussen, dass man wohl auf sehr vielen Planeten mindestens mikrobielles Leben finden kann, von denen man bisher angenommen hat, dass auf ihnen Leben unmöglich sei.
Je nachdem welches Element vorherrscht, können sich Lebewesen entwickelt haben, die genau auf diesem Element ihren Stoffwechsel programmiert haben. Und diese könnten dadurch Formen angenommen haben, die wir nur erahnen können.
Forscher, die auf der Suche nach außerirdischem Leben sind, werfen nicht selten einen Blick auf irdische Lebewesen und Lebensräume. Wissenschaftler wie der Physiker Paul Davies von der Arizona State University beschäftigen sich mit der Frage, ob das Leben auf der Erde sich wohlmöglich mehrmals in verschiedener Weise entwickelt hat. Lebewesen aus früheren Erdzeitaltern könnten sich massiv von den Lebewesen unterscheiden, die man heute auf der Erde findet. Das Auslöschen von Leben durch Meteoriteneinschläge auf unserem Planeten ist erwiesen und kam wohl nicht nur einmal vor. Es ist daher denkbar, dass die Entstehung neuen Lebens weitaus häufiger vorkommt, als bisher angenommen. Und was auf unserem Planeten stattfindet, kann daher durchaus auch auf anderen Planeten geschehen. Leben scheint also im Weltall kein seltenes Faktum zu sein, sondern relativ sicher ein sehr häufiges Ereignis.
Die Beweise für außerirdische Mikroorganismen stehen jedoch noch aus. Bis die Nasa hiermit dienen kann und wirklich einen Wirbelsturm der Begeisterung hervorruft, wird es jedoch sicherlich noch eine Weile dauern. Aber die Forscher sind dran und mit dem Wissen um Leben, das sich andere Elemente zu Nutze machen kann, wird die Suche sicherlich schneller zum Erfolg führen.